04.06.2025

Datensouveränität im Mittelstand: Darum ist es jetzt an der Zeit, zu handeln

Der deutsche Mittelstand gilt als Rückgrat der Wirtschaft: Millionen kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sichern Arbeitsplätze, Innovationen und regionale Wertschöpfung. In Summe stellen sie weit über 90 Prozent aller deutschen Unternehmen. Entscheidend für diesen Wirtschaftsbeitrag sind die digitalen Daten dieser Firmen, in allen Formen: von der Buchhaltung über die Dokumentenverwaltung bis hin zu hochsensiblen Informationen wie geistigem Eigentum. Je stärker Geschäftsprozesse digital unterstützt oder vollständig digitalisiert ablaufen, desto entscheidender wird die Frage: Wer hat die Kontrolle über diese Daten? Und wie sicher ist die digitale Infrastruktur, auf der alles basiert?

Vor diesem Hintergrund wird der Begriff der „Datensouveränität“ immer wichtiger, fristet aber in vielen KMU bislang ein Schattendasein. Das wird immer mehr zum Problem, denn auch für diese Unternehmen gilt: Sie geraten ins Visier von Cyberkriminellen, sie sind auf sichere und effiziente Systeme angewiesen, um mit Kunden und Partnern zu arbeiten – und sie müssen sich mit gesetzlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen.

Datensouveränität – Das steckt dahinter'
Der Begriff „Datensouveränität“ bezeichnet das Recht und die Möglichkeit von Unternehmen oder Personen, die volle Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Das bedeutet konkret: Unternehmen müssen wissen, welche Daten wann, wo und von wem verarbeitet werden – und dabei stets die Hoheit über diese Vorgänge behalten. Datensouveränität ist besonders in stark regulierten Branchen schon heute ein kritischer Faktor, wird aber angesichts instabiler Datenschutzabkommen und zunehmender Compliance-Anforderungen (z.B. NIS-2, DORA oder TISAX) auch für die bislang weniger betroffenen Branchen relevant. Damit ist sie auch für KMU nicht zu vernachlässigen.

Datensouveränität erfordert transparente, selbstbestimmte und nachvollziehbare Datenverarbeitung. Dabei bleibt oft unklar, was genau für eine souveräne Datenhaltung eigentlich notwendig ist. Klar ist: Datensouveränität ergänzt den Datenschutz oder Datensicherheit, aber ersetzt sie nicht. Sie zielt auf die Verfügungsgewalt über alle „eigenen“ Daten ab – dazu gehören zum Beispiel Geschäftsgeheimnisse wie interne Dokumente oder Forschungsdaten. Datensouveränität ist somit auch ein kritischer Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von KMU in der Zukunft.

Risiken nehmen zu – auch für KMU
Die lange vorherrschende Vorstellung, dass Cyber-Vorfälle nur große Unternehmen oder „die andern“ betreffen, ist trügerisch. Schon die Möglichkeiten sind vielfältig. Ob ein Sicherheitsvorfall, Compliance-Probleme, ein Systemausfall oder der Verlust der Kontrolle über geschäftskritische Daten: Jeder Zwischenfall, ob nun sicherheitskritisch oder nicht, ist mit Kosten verbunden. Wenn es um Ausfälle oder Datenlecks geht, wird das besonders teuer – vom Zeitaufwand über entstehende Kosten bis hin zu Reputationsverlust ist alles möglich. Zwei Beispiele machen dies deutlich sichtbar:

Sabotage und Geopolitik: Im November 2024 wurde ein wichtiges Untersee-Datenkabel in der Ostsee zwischen Schweden und Estland beschädigt – mutmaßlich durch äußere Einwirkung. Und erst Anfang Mai 2025 legte Microsoft das E-Mail-Konto des Chefanklägers am Internationalen Strafgerichtshof lahm – auf Anordnung der US-Regierung. Diese Vorfälle machen deutlich, wie verletzlich digitale Infrastruktur und wie unzuverlässig der internationale Datenverkehr ist. Fällt eine Verbindung aus, wird sie gezielt gestört oder abgeschaltet, steht der Zugriff auf Daten und Systeme unter Umständen still. In der Vergangenheit galt ein solcher Totalausfall als eher unwahrscheinlich – doch das ändert sich. Betroffen sind hier auch KMU, die sich schon allein aus personellen Gründen nicht rund um die Uhr mit vollem Einsatz um ihre IT kümmern können. Das höchstmögliche Maß an Sicherheit und Kontrolle gewährleisten langfristig nur ein Standort und verlässliche Partner in Deutschland.

Unsichere Anbieter, Pannen und Datenlecks: Laut der Bitkom Wirtschaftsschutz-Studie wurden im Jahr 2024 rund 74 Prozent der deutschen Unternehmen Opfer von digitaler Sabotage, Spionage oder Datendiebstahl – darunter besonders viele KMU. Der genaue Schaden ist im Einzelfall oft schwer zu beziffern, doch er ist groß: Zwei Drittel der Unternehmen fürchten sogar eine existenzielle Bedrohung. Gerade die Nutzung unsicherer oder intransparenter Dienste wird zur Gefahr, unabhängig von der Unternehmensgröße. So hatte die Ausnutzung einer kritischen Sicherheitslücke in der Filetransfer-Software MOVEit durch die Ransomware-Gruppe Clop Auswirkungen auf Unternehmen und Behörden in mehr als 100 Ländern, darunter Deutschland. Besonders heikel: Viele Unternehmen wussten gar nicht, dass MOVEit-Komponenten indirekt in ihren IT-Dienstleistungen integriert waren.

Was Datensouveränität bedeutet – und was nicht
Datensouveränität beginnt im Kleinen – mit dem Wissen und der Kontrolle darüber, wo geschäftskritische Informationen gespeichert sind, wer darauf zugreifen kann und welche Risiken damit verbunden sind. Entscheidungen und Prozesse müssen nachvollziehbar sein und sind unter Abwägung von Risiken, Abhängigkeiten und Alternativen zu treffen. Wer beispielsweise sensible Dateien über frei zugängliche Cloud-Dienste teilt, ohne zu wissen, wo die Daten gespeichert werden, verzichtet auf Kontrolle. Auch Unwissenheit zieht hier möglicherweise schwerwiegende Folgen nach sich.

An dieser Stelle ist es wichtig, ein häufiges Missverständnis in diesem Zusammenhang auszuräumen: Es geht bei der Datensouveränität nicht darum, alles selbst zu hosten, Datenspeicher hermetisch abzuriegeln oder gar eigene Rechenzentren zu betreiben – und auch nicht darum, internationale Anbieter grundsätzlich zu meiden. Datensouveränität bedeutet zunächst, Verantwortung für die eigenen Daten zu übernehmen. In der Praxis beginnt das bereits mit der Auswahl vertrauenswürdiger, zertifizierter Dienste, mit strukturierter Datenablage und klar geregeltem Zugriff.

Wahl des richtigen Partners hat Priorität
Ohne die richtigen Partner lässt sich Datensouveränität nicht erreichen. Wer auf fremde Infrastrukturen setzt, muss umso stärker darauf achten, dass Kontrolle, Transparenz und Compliance gewährleistet bleiben. Dazu gehört auch, dass Daten nicht ungewollt Dritten überlassen werden – weder durch die Hintertür der Nutzungsbedingungen noch durch internationale Gesetzgebung. Das lässt sich nur teilweise über Verträge regeln, die Wahl der Anbieter sollte daher insbesondere im Bereich der Datenverarbeitung und -speicherung Priorität haben.

Besonders relevant wird das in der Cloud. Denn während Cloud-Lösungen viele Vorteile bieten, droht durch die Konzentration auf wenige große Anbieter ein Quasi-Monopol und in der Folge ein Kontrollverlust für die Nutzer. Oft ist für Unternehmen kaum noch nachvollziehbar, in welchen Ländern ihre Daten gespeichert werden, welche Gesetze dort gelten – oder wer technisch und rechtlich Zugriff darauf haben könnte.

Womit beginnen? Wählen Sie einen sicheren virtuellen Datenraum statt offener Cloud-Ordner und zertifiziertes Enterprise-File-Sharing statt unsicherer Anbieter. Kritische Punkte, die es bei der Auswahl zu beachten gilt, sind:

  • Firmen- und Entwicklungssitz sowie Sitz der Eigentümer

  • Serverstandort

  • Relevante Zertifizierungen und Testate

  • Verfügbarkeit

  • Support

  • Sicherheitsrelevante Funktionen

  • Vertragliche Rahmenbedingungen (z. B. AVV)

Wer kümmert sich darum? – Verantwortlichkeiten klären
Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen stellt sich die Frage: Wer kümmert sich um Digitalisierung, Datensicherheit – und eben die Datensouveränität? Oft fehlen klare Zuständigkeiten. Themen wie IT-Sicherheit, Datenschutz oder die Tool-Auswahl landen dann bei der Geschäftsführung, werden nebenbei von engagierten Mitarbeitenden übernommen oder einem externen IT-Dienstleister überlassen – ohne richtige Einbindung in die Unternehmensstruktur.

Diese strukturelle Lücke wird zum Problem: Wenn niemand verantwortlich ist, bleiben zentrale Aufgaben wie Datensicherung oder Systemauswahl auf der Strecke. Eine klar geregelte Verantwortung ist deshalb die wichtigste Grundlage für eine souveräne, sichere und zukunftsfähige IT-Struktur – unabhängig von der Unternehmensgröße.

Womit beginnen? Benennen Sie einen Verantwortlichen, der die Anforderungen und die Realität Ihres Unternehmens kennt. Investieren Sie in ein Sicherheits- und IT-Budget – denn ein Ausfall wird Sie mehr kosten.

Diese Vorteile bringt Datensouveränität für KMU
Datensouveränität ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit und auch KMU können – und müssen – Maßnahmen ergreifen, um die digitale Zukunftsfähigkeit und Unabhängigkeit zu sichern. Besser noch ist es aber, diese Notwendigkeit als Vorteil zu betrachten. KMU erreichen durch einen bewussten Fokus auf Datensouveränität und eine vertrauenswürdige Lösung unter anderem:

  • Rechtssicherheit und Compliance

  • Schutz vor Datenverlust und Ausfall

  • Stärkung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

  • Unabhängigkeit von Monopol-Plattformen

  • Vertrauen bei Kunden und Partnern

netfiles: souveräner Partner an Ihrer Seite
netfiles ist Ihr vertrauenswürdiger Partner in Sachen Datensouveränität. Für uns haben Schutz und Sicherheit Ihrer Daten eine ebenso hohe Priorität wie Effizienz und Verfügbarkeit. Datenräume von netfiles sind für alle Branchen und Anwendungsfälle geeignet: für Transaktionen, für die Zusammenarbeit mit Externen, als Daten-Backup oder einfach nur, um Daten ortsunabhängig aber sicher verfügbar zu halten. Als inhabergeführtes und ausschließlich in Deutschland ansässiges Unternehmen – vom Firmensitz über die Entwicklung bis hin zum Hosting – unterliegen wir ausschließlich den strengen deutschen Datenschutz- und Compliance-Gesetzen und sind nach nationalen und internationalen Standards geprüft und getestet.

Wir beraten Sie gerne, wie der netfiles Datenraum Sie am besten bei der Erreichung von Datensouveränität unterstützt und welche Funktionen netfiles im Einzelnen bietet. Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

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